„Ohne ihn ist die Thüringer Literatur undenkbar“

Zum Tod von Wulf Kirsten

Wulf Kirsten. Foto: Thüringer Literaturrat

„[…] die vergänglichkeit
übt sich in sprechenden bildern,
gedenkt nicht grundlos, nicht anders,
ebenso deiner, ebenso meiner.“ („Starenwolke“ (2003), aus „Erdlebenbilder – Gedichte aus 50 Jahren 1954-2004“)

Der Schriftstellerverband Thüringen zeigt sich bestürzt über den Tod von Wulf Kirsten. Der 1934 in Klipphausen bei Meißen geborene Lyriker, Prosaist und Herausgeber war seit 1965 Lektor im Aufbau Verlag in Weimar. Seit 1968 wurden seine eigenen Werke in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Von 1987 an war Kirsten freier Schriftsteller und engagierte sich 1989/90 in der Bürgerbewegung.

2002 erhielt Kirsten den Schillerring der Deutschen Schillerstiftung, 2003 wurde er zum Ehrendoktor der Friedrich-Schiller-Universität-Jena ernannt, zahlreiche Preise folgten, zuletzt erhielt er 2015 den Thüringer Literaturpreis.

Für viele von uns war er ein Lehrer, für manche Mentor und Freund.

Kirsten starb am 14. Dezember 2022 bei Weimar. Mit ihm verliert die Thüringer Literatur einen ihrer Großen. (rmf)