Müller-Ferchlands zweiter Wurf

"Niemanns Kinder" erzählt von der schwierigen Suche nach den eigenen Wurzeln

René Müller-Ferchland bei der Präsentation seines neuen Buches „Niemanns Kinder“. Foto: Robert Müller

René Müller-Ferchland gehört zu den jüngeren Mitgliedern im Schriftstellerverband Thüringen, nicht nur was sein Lebensalter betrifft. Ende März hat der 37-jährige studierte Literaturwissenschaftler nach „Alle Wasser Stein“ (Edition Contra-Bass, 2019) seinen zweiten Roman vorgelegt. Er trägt den Titel „Niemanns Kinder“ und erzählt von der schwierigen Suche eines Mädchens nach seinem verschwundenen  Vater. Im Klappentext schreibt der Erfurter Proof-Verlag:

Bald soll die 16-jährige Marta Niemann raus ins Leben und nichts wünscht sie sich mehr – weg von der unnahbaren Mutter, der stillen Tante und dem schwachen Bruder. Auch die zermürbenden Fragen nach ihrem Vater Daniel würde sie am liebsten hinter sich lassen: Was ist mit ihm passiert? Warum ist er nie für sie dagewesen? Auf der Suche nach Daniel stößt sie auf ein altes Notizbuch, in dem er von seiner eigenen Suche nach Antworten erzählt, vor allem aber von dem Schrecken der Vergangenheit – seiner und der der Frauen. In der Folge bringt Marta nicht nur den vermeintlichen Familienfrieden ins Wanken, sondern vor allem sich selbst in große Gefahr.

 Schon vor mehr als acht Jahren kam Müller-Ferchland die Idee, einen realen Fall, der sich in Frankfurt/O. ereignet hat, literarisch umzusetzen. Doch der Stoff, so räumt der Autor ein, habe es ihm nicht leicht gemacht. Lange konnte er keinen Zugang finden. Schließlich wählte er eine Sicht aus Distanz und wechselnde Perspektiven, um sich dem dramatischen Geschehen zu nähern. Um es vorweg zu nehmen: Das Mädchen Marta hat zwar Eltern, fühlt sich aber nichtsdestotrotz allein gelassen. Und am Ende wird es auch seinen Vater finden – aber es wird eine Begegnung, die in mehrfacher Hinsicht überrascht.

Mit dem Proof-Verlag Erfurt hat René Müller-Ferchland einen Partner in der Region gefunden, mit dem er sein Projekt so umsetzen konnte, wie er es sich wünschte. Der Proof-Verlag ist vor anderthalb Jahren aus einer Druckerei entstanden. Er hat sich auf die Fahnen geschrieben, „mit Engagement, Freude und unserem Wissen aus der Druckproduktion“ die Projekte von Autoren in Bücher umzusetzen, so Verleger Maik Stock. Ferchlands Roman „Niemanns Kinder“ wird unter der Rubrik „Neue Literatur“ gelistet. (kj)

René Müller-Ferchland: Niemanns Kinder. Roman. Proof Verlag Erfurt 2021. 176 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-949178-11-5

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