Für Literaturpreis nominiert

Antje Babendererdes "Schneetänzer" weiter auf Erfolgskurs

Antje Babendererde
Antje Babendererde liest zur Weihnachtslesung 2020 in Bad Tabarz. Foto: Klaus Jäger

Antje Babendererdes „Schneetänzer“ ist weiter auf Erfolgskurs. Das Buch, das im September 2019 erschien, wurde jetzt für einen wichtigen Literaturpreis nominiert, wie der Arena-Verlag informierte. Demnach steht der „Schneetänzer“ auf der Shortlist für den DELIA-Jugendliteraturpreis 2020. Mit Beatrix Gurian („Alabasterball“) und Charlotte Richter („Die Muschelsammlerin“) finden sich zwei weitere Arena-Autorinnen auf der Shortlist des Literaturpreises. Der Preis wird am 14. März 2020 auf der Leipziger Buchmesse verliehen.

Der DELIA-Literaturpreis wird seit 2004 vergeben und ist mit 1500 Euro dotiert. Auslober des Preises ist die Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen (DeLiA), die im Jahr 2003 gegründet wurde. Die DeLiA gehört inzwischen zu den größeren genrespezifischen Autorenvereinigungen Deutschlands, heißt es in der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Der Jugendliteraturpreis wird seit 2017 verliehen.

Antje Babendererde ist eine Thüringer Schriftstellerin und Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS). Einem größeren Publikum bekannt wurde Antje Babendererde durch ihre Romane über das Leben nordamerikanische Indianer.

In den Thüringer Tageszeitungen erschien im Dezember unter der Überschrift „Abenteuer und Liebesgeschichte in einem“ folgende Rezension von Klaus Jäger zu „Schneetänzer“:

Die Bücher von Antje Babendererde sind gründlich recherchiert. Natürlich war sie für ihren neuen Roman „Schneetänzer“ in der Provinz Ontario. Natürlich ist sie gleich ihrem Helden Jacob mit dem Polar Bear Express von Timmins in das Nest Moosonee gereist. Natürlich hat sie sich mit dem Skidoo-Schlitten auf die vereiste Hudson Bay fahren lassen. – Ergebnis ist ein weiteres Indianer-Buch, das im Norden Kanadas spielt und das mit Fug und Recht als All-Age-Roman bezeichnet werden kann.
Der 18-jährige Jacob fliegt Knall auf Fall nach Kanada. Seine Mutter hat ihn in Sachen Vaterschaft belogen, mit seinem Stiefvater gab es Krach. Nun ist Jacob auf der Suche nach seinem wahren Vater, Greg Cheechoo, einem Cree-Indianer. Doch mit der Begegnung klappt es erst im letzten Drittel des knapp 400 Seiten starken Buches.
Zuvor erlebt Jacob zahlreiche Abenteuer, wird von einem Einheimischen, mit dem er per Motorschlitten über den vereisten Moose-River fährt, in der Wildnis ausgesetzt; überlebt zwei Tage Hunger und Kälte, bevor ihn ein Bären angreift und beinahe tötet. Schließlich pflegt ihn Kimi, ein Cree-Mädchen, das mit seinem Großvater Anak in einer Holzhütte im Busch lebt. 60 Kilometer Fußweg entfernt vom nächsten Krankenhaus. Jacob verliebt sich in Kimi, die nur wenig mit ihm anfangen kann: Für das Leben in der Wildnis taugt er nicht. Und die Hoffnung auf ein Zusammentreffen mit seinem Vater schwindet mit jedem Tag – er hat das Rückflugticket in der Tasche und in Jena warten die Abi-Prüfungen.
Doch Jacob bringt es nicht übers Herz, in den Polar Bear Express einzusteigen, der ihn zurück in Richtung Flughafen bringen würde. Und am Bahnhof steht sein Vater. Der entspricht so gar nicht dem Bild, das Jacobs Mutter von ihm gezeichnet hat. Noch einmal nimmt die Handlung richtig Fahrt auf, bevor zum Ende hin … nein, das sei nicht verraten.
Wie Antje Babendererde im „Schneetänzer“ die Spannung aufrecht erhält, hat schon Thriller-Qualität. Überraschende Wendungen halten den Leser in Atem, fügen sich im weiteren Verlauf zu einem logischen Ganzen. Mit „Schneetänzer“ ist der Autorin eine Symbiose von Survival-Abenteuer und Liebesgeschichte an einem exotischen Schauplatz gelungen.
Das Hörbuch wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur als „Hörbuch des Monats Dezember“ ausgezeichnet.
Antje Babendererde: Schneetänzer.
(Arena Verlag. 389 Seiten, 17 Euro)