Die Figuren kommen zu mir

René Müller-Ferchland wurde als neues Mitglied in den Schriftstellerverband aufgenommen

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René Müller-Ferchland liest aus seinem aktuellen Roman. Foto: Privat

Der 1984 in Magdeburg geborene Literaturwissenschaftler und Schriftsteller René Müller-Ferchland wurde dieser Tage als „jüngstes“ Mitglied in den Landesverband Thüringen des Schriftstellerverbandes aufgenommen. Thüringen ist Müller-Ferchland nicht fremd: Er studierte an der Universität Erfurt die neuere deutsche Literaturwissenschaft und die Philosophie. Seit 2015 ist er freier Schriftsteller. Müller-Ferchland ist mit dem Philosophen Robert Müller verheiratet und lebt in Erfurt.

Was den jungen Autor in den Verband „getrieben“ hat, ist die Vernetzung von Schriftstellern, die Möglichkeit des Austausches untereinander und das Engagement für diverse kulturelle Projekte. Für sehr wichtig erachtet er die Einbeziehung junger Schreiber. Hier, so Müller-Ferchland, haben die Literarische Gesellschaft, der Literaturrat und die Lesebühne Erfurter Autoren (LEA) schon einiges erreicht. René Müller-Ferchland weiß, wovon er spricht – seit einem Praktikum beim Thüringer Literaturrat vor nunmehr bereits zehn Jahren.

Dass Lesen und Schreiben für ihn zusammengehören, daran lässt er nicht den geringsten Zweifel. „Während meines Studiums habe ich noch einmal lesen gelernt: Kafka, Beckett, Döblin, Ende, Kleist, Goethe und George – nagut, letzteren habe ich versucht, lesen zu lernen“, sagt Müller-Ferchland. Und: „Dieses Lesenlernen von unterschiedlichsten Literaturen hat mich anders und vielleicht auch besser schreiben und mich statt einer Dissertation letztlich einen Gesellschaftsroman zu Papier bringen lassen.“ Der heißt „Alle Wasser Stein“ und ist im vergangenen Jahr in der Hamburger Edition Contrabass erschienen.
Beim Schreiben ist es immer wieder der Mensch, der ihn interessiert. Müller-Ferchland: „Das Zentrum meines Schreibens bildet dabei allein der Mensch – seine Prägung, sein Wille, seine Brüchigkeit, sein Wahn, seine Abgründe, seine Stärke, sein Fallen, sein Aufstehen oder Liegenbleiben. Die Figuren kommen zu mir und wenn sie da sind, laufe ich mit ihnen über Staatsgrenzen, über Bühnen, durch den Dschungel, ich laufe mit ihnen durch ihre Geschichten und ihre Katastrophen.“

Dem Landesvorstand des Schriftstellerverbandes bleibt da nur eins zu sagen: Willkommen in unserer Runde! (kj)

Homepage von René Müller-Ferchland: www.mueller-ferchland.de